Das war sogar im Urlaub die Devise, wenn die beiden mit dem Wohnmobil, den eigenen vier Wänden auf vier Rädern ganz Europa und die Türkei erkundeten. Das Eigene zu haben, das ist den Müllers sehr wichtig, und früher bedeutete das auch, viel selbst zu machen. Der handwerklich sehr begabte Lehrer a. D. wollte bei diesem Haus aber nicht mehr selbst mit anpacken, schließlich gab es genug Arbeit mit dem Umzug.
Schlüsselfertiger Fertigbau war nicht nur finanziell transparent und bequem für die Müllers, sondern auch schnell genug für die beiden aus dem Exil Heimkehrenden. Ein bisschen hat er dann doch selbst gemacht: Die Zeitungsröhre ist ein abgeschnittenes Endstück von einem Bauteil, das eigentlich entsorgt werden sollte. Nicht mit Emil Müller. Er baute es kurzerhand zu etwas Sinnvollem um. Dieses Aushängeschild begrüßt nun alle Besucher direkt neben der Haustür. Zwei Telefonapparate befinden sich übrigens im Haus, damit man nicht so viel nacheinander suchen oder rufen muss, auch wenn es in diesem kleineren Haus der Müllers keinen Keller mehr gibt. Auch fällt auf, dass der Einbau eines Treppenlifts zwar vorbereitet wurde, aber noch nicht zum Einsatz gekommen ist. Warum gibt es keine elektrischen Rollläden, ein heutzutage oft gewünschter Standard? „Weil wir noch was tun wollen, wir wollen tätig bleiben,“ sind sich die beiden Senioren einig. Und wo befindet sich im Haus der persönliche Lieblingsplatz? Die Antwort kommt wieder einstimmig und wenig überraschend: „Überall!“